Zum Welttag der Nullverschwendung: Wie Kreislaufwirtschaft und Refurbishment zu Zero Waste beitragen können

Zum bereits dritten Mal nähert sich am 30. März der „Welttag der Nullverschwendung“. 2022 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, soll dieser Tag an die enorme Müllentwicklung auf der Welt erinnern und Bewusstsein für ressourcenschonenderes Verhalten entwickeln. Doch was bedeutet Nullverschwendung und welche Rolle kann Kreislaufwirtschaft und Refurbishment dabei spielen? Dieser Blogbeitrag widmet sich Möglichkeiten zur Abfallreduzierung und Vermeidung und zeigt auf, an welchen Stellen noch akuter Handlungsbedarf innerhalb der Weltgemeinschaft besteht.

Welttag der Nullverschwendung: Aktionismus oder Weckruf?

Als die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) am 14. Dezember 2022 den „Internationalen Tag der Nullverschwendung“ ins Leben gerufen hat, war die Absicht klar definiert: Die Weltgemeinschaft soll Bewusstsein für die exorbitanten Mengen an Abfall, die jährlich entsteht, entwickeln. Im Zusammenhang steht die Einführung des Tages mit der weltweiten Zero-Waste-Bewegung, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Abfall auf ein Minimum zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und effizienter zu nutzen und allgemein nachhaltiger zu leben. Fakt ist, dass jedes Jahr mehr als 2 Milliarden Tonnen feste Siedlungsabfälle weltweit entstehen. Im Durchschnitt verbrauchte jeder Europäer im Jahr 2022 rund 14,9 Tonnen an Rohstoffen für seinen Konsum. In vielen Regionen der Welt wird dieser Müll ohne Rücksicht auf Verluste in der Umwelt entsorgt. Die Auswirkungen dessen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Anstieg von schädlichen Treibhausgasen, die durch das langsame Zersetzen dieses Mülls entstehen. Die Haltung der Vereinten Nationen ist klar: Übermäßiger Konsum bringt uns um. Deshalb soll über Aktionstage wie eben dem Internationalen Tag der Nullverschwendung die Gefahr von immer mehr Müll an die breite Bevölkerung getragen werden.

Konzepte, wie kurz-, mittel- und langfristig Müll reduziert oder gar ganz verschwinden kann, gibt es viele. Allein in Deutschland haben sich mehrere Städte, darunter Leipzig oder Berlin, dazu verpflichtet, Pläne für Zero Waste zu entwickeln und in Zukunft müllfrei zu werden. Begonnen wird mit bewussten Einkaufsmöglichkeiten, wie Unverpackt-Läden oder Second-Hand-Geschäften für Möbel, Spielzeug, Bekleidung oder Elektronik. Auch Reparatur-Angebote für Haushaltstechnik oder Kleidung sind in den Konzepten vorgesehen, um die Lebensdauer dieser Waren zu erhöhen und so Überkonsum entgegenzuwirken. Weitere einfache Mittel und Wege sind wieder verwendbare Verpackungen für Lieferdienste und Restaurants oder dauerhaft nutzbare Kaffeebecher. Viele Start-ups beschäftigen sich außerdem mit den Möglichkeiten, die wiederaufbereiteter Müll als Werkstoff bietet. So kann augenscheinlichem Abfall ein zweites Leben geschenkt werden und die Müllmenge sinnvoll reduziert werden.

 

Kreislaufwirtschaft als Motor für Zero Waste

Eine übergeordnete Rolle in den Konzepten zu Nullverschwendung spielt die sogenannte Kreislaufwirtschaft. Kurz gesagt zielt Kreislaufwirtschaft darauf ab Ressourcen effizient zu nutzen, Abfälle zu minimieren und Waren, sowie Materialien möglichst lange im Wirtschaftskreislauf zu behalten. Somit bietet dieses Wirtschaftsmodell den Grundstein für Zero-Waste-Strategien. Das Konzept von Kreislaufwirtschaft ist jedoch keine moderne Erfindung, sondern existiert als Idee bereits seit der industriellen Revolution im späten 18. Jahrhundert. Knapper werdende Rohstoffe parallel zu immer höher werdendem Verbrauch machten Wiederverwendung und Reparaturen statt Neubeschaffung zwingend notwendig. Mit fortschreitender Industrialisierung, dem Wiederaufbau nach beiden Weltkriegen, sowie dem folgenden Wirtschaftswachstum geriet ressourcenschonendes Denken in den Hintergrund und es entwickelten sich lineare Wirtschaftsmodelle. Diese führten zu einer Wegwerfgesellschaft, weil Ersatz immer günstiger und leichter zu beschaffen war. Erst in den 1970er Jahren entwickelte sich ein Bewusstsein für die Umweltauswirkungen der Wegwerfgesellschaft. Erstmals wurde über Recycling, Abfallvermeidung und ökologische Kreislaufwirtschaft diskutiert. Hier waren die BRD und skandinavische Staaten Vorreiter.  

1996 führte Deutschland das Kreislaufwirtschaftsgesetz ein, das Abfallvermeidung und Recycling nun auch rechtlich festschrieb. Auch die Forschung beschäftigte sich intensiver mit den positiven Auswirkungen von Wiederverwendung. Der Beginn des 21. Jahrhunderts schärfte das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Kreislaufwirtschaft abermals, nachdem die Ausmaße des Klimawandels immer sichtbarer wurden. Allerdings dauerte es bis 2015, bis eine erste EU-weite Kreislaufwirtschaftsstrategie vorgestellt wurde, die bis heute weiterentwickelt und ergänzt wird. 

 

Welche Rolle spielt Refurbishment für Zero-Waste-Strategien?

Technik und insbesondere IT-Hardware zählen zu den ressourcenintensivsten Produkten. Für die Herstellung von Servern, Switches oder Routern werden seltene und knappe Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium, Gold und Silber, Wolfram, Zinn und seltene Erden wie Neodym, Europium oder Lithium benötigt. Ein einzelner Server in mittlerer Größe braucht beispielsweise bis zu 2 Kilogramm Kupfer für Leiter und Kabel und bis zu 8 Kilogramm an Aluminium und Stahl für Gehäuse und Kühlung. Hinzu kommt die Verwendung von Kunststoffen für Isolierungen und Gehäuseteile und je nach Einsatzart chemische Kühlflüssigkeiten. Die Menge an Wasser, die für die Herstellungen eines Prozessors für einen Server gebraucht wird, liegt bei bis zu 32.000 Litern. Dazu verbraucht die Herstellung selbst auch noch hohe Mengen an Energie. Um dem Bedarf an Netzwerktechnik mit fortschreitender Digitalisierung gerecht zu werden und gleichzeitig ressourcenschonend zu denken, bietet es sich an, auf wiederaufbereitete Netzwerktechnik zu setzen. Oftmals übersteigt die Lebensdauer dieser Geräte die tatsächliche Nutzungsdauer in ihrem Ersteinsatz. Netzwerktechnik einfach zu ersetzen, ohne die älteren Geräte an anderer Stelle weiter zu nutzen wäre eine enorme Verschwendung. 

 

Der lange Weg zu weniger Abfall

Die Zeiten, in denen die Menschheit bedenkenlos Müll produzieren kann, ohne sich über die Konsequenzen bewusst zu sein, sind lange vorbei. Stark ansteigende Mengen an Treibhausgasen durch Industrie, Individualverkehr, Lebensmittelherstellung und Siedlungsmüll und immer knapper werdende Ressourcen sind alarmierende Gründe, bewusster zu leben und sich nach Alternativen zu Überkonsum umzuschauen. Kreislaufwirtschaft, die sowohl von Privatpersonen als auch von der Industrie ernst genommen wird, kann ein Weg zu weniger Verschwendung und Müllproduktion sein. Auch der Fokus auf Second-Hand- und Refurbished-Ware kann einen enormen Beitrag leisten und ist gerade bei Artikeln sinnvoll, die trotz gebrauchtem Zustand noch voll funktionsfähig sind. Smartphones, Laptops, Switches oder Server lassen sich hier als gute Beispiele nennen, bei denen Weiterverwenden statt Wegwerfen ökologisch und ethisch sinnvoll ist.

 

Refurbished IT-Hardware bei IT-Market als Beitrag zu weniger Müll

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