Green IT – Digitaler Klimaschutz

Ein Leben ohne Computer ist heute unvorstellbar. Doch bei der Herstellung als auch im laufenden Betrieb verbrauchen diese Geräte unglaublich viel Energie. Allein der Server-Betrieb der fünf größten Internetprovider verursacht schon ungefähr dieselbe Menge CO2 wie der gesamte Flugverkehr auf der Erde. Auch in privaten Haushalten ist der Stromverbrauch unserer Computer enorm. Unter dem Schlagwort „Green IT“ setzt sich die Branche seit einigen Jahren für eine umweltfreundliche Nutzung von Computern ein.

Was bedeutet Green IT?

Green IT bedeutet zunächst nicht viel mehr als umweltfreundliche Computer. Geringer Stromverbrauch, leicht abbaubare Materialien und optimierte alltägliche Verwendung sind die Grundbausteine des Konzepts. Diese Idee wird durch diverse Maßnahmen umgesetzt: Die Menge von Schadstoffen in den Geräten selbst wird so gering wie möglich gehalten, die Geräte werden so langlebig wie möglich konstruiert, die Herstellung soll so wenig Rohstoffe wie möglich verbrauchen, und alle Komponenten einfach reparabel und verwertbar sein. Doch nicht nur die Hersteller sind in der Pflicht. Im alltäglichen Umgang mit Elektrogeräten ist jeder Einzelne von uns immer wieder aufs Neue gefordert.

 

Auf die Nutzungsdauer achten

Umweltfreundlichkeit lässt sich nicht so einfach messen. Es gibt aber eine einfache Faustregel: Je länger das Gerät genutzt wird, desto besser ist es für die Umwelt. Unterschiedliche Dinge können zu einer langen Lebensdauer beitragen. Ein wechselbarer Akku, aufrüstbarer Speicher, ein kratzfestes Gehäuse oder eine lange Versorgung mit Software-Updates.

 

Korrekte Entsorgung

Kaputte Elektrogeräte kann man auch auf dem Wertstoffhof deiner Kommune kostenlos abgeben. Handys und Smartphones sammeln dagegen auch Netzbetreiber und Umweltschutzorganisationen gerne ein, weil die Rohstoffe ein paar Euro wert sind, die anschließend als Spende verwendet werden können. Ganz wichtig ist aber: Elektrogeräte nicht im Hausmüll entsorgen!

 

Stromkosten einsparen

Mittlerweile eine altbekannte Binsenweisheit: Auch im Standby fressen deine Elektrogeräte nicht gerade wenig Strom. Ein mehrere Jahre alter Desktop-Rechner genehmigt sich so auch im Standby zwischen zwei und 15 Watt, im Ruhezustand oder ausgeschaltet kaum weniger, im Betrieb inklusive Flachbildschirm gut und gerne 80 Watt. Viele WLAN-Router, Beamer und Laserdrucker ziehen mehr als zehn Watt im Standby-Modus, manche Plasmaschirme sogar 20 Watt aus der Leitung. Hier kannst du leicht gegensteuern, und eine schaltbare Steckdose rentiert sich innerhalb kürzester Zeit.

 

Die Grüne unter den Suchmaschinen

Eine Charity-Suchmaschine, die 100 Prozent des Gewinns spendet, nebenher Bäume pflanzt und auch noch mit erneuerbarer Energie läuft? Das gibt es wirklich, und nennt sich Ecosia. Die „grüne Suchmaschine“ arbeitet nicht nur CO2-neutral, sondern spendet auch volle 100 Prozent des Einnahmeüberschusses an ein Regenwaldprojekt. Trotz geringem Marktanteil reicht der Erlös, um beinahe im Minutentakt Bäume in Brasilien zu pflanzen. Die Suchergebnisse bezieht Ecosia wahlweise von Microsoft Bing oder der ganz normalen Google-Suche. Natürlich fließt nur dann Geld, wenn man bei Ecosia ab und zu auch auf eine Anzeige klickt.

Fazit: Wenn sich jeder ein kleines bisschen ändert, dann ändert sich auch unsere Umwelt

Die Entscheidung zu Green IT betrifft keineswegs nur die Hersteller und Produzenten von Hardware. Vielmehr bedeutet grüne IT ein bewusstes Hinwenden zu mehr Ökologie im kompletten Lebenszyklus eines Computers, Monitors, Druckers oder Smartphones. Vom Zulieferer über den Hersteller und Händler bis hin zum Endverbraucher. Dabei sind es gar nicht einmal die großen Veränderungen, die den Unterschied ausmachen, sondern viele kleine Schritte von jedem einzelnen.

Sicherlich wird der Klimawandel allein dadurch nicht gänzlich aufgehalten – jeder Einzelne kann aber seinen Beitrag dazu leisten, dass wir die Erderwärmung doch noch in den Griff bekommen, bevor es zu spät ist.