Wenn Menschen vermisst werden, beginnt eine Arbeit, die kaum jemand sieht
Wenn ein Mensch nicht nach Hause kommt, beginnt für Angehörige eine Zeit zwischen Hoffnung und Angst. Für die BRH Rettungshundestaffel Magdeburg-Elbeland e.V. bedeutet dieser Moment, in kürzester Zeit einsatzbereit zu sein. Das Team besteht aus erfahrenen Hundeführerinnen und Hundeführern, die gemeinsam Verantwortung übernehmen und ehrenamtlich helfen. Mit großer Geduld und viel Ausdauer bilden sie ihre Hunde über Monate hinweg zu verlässlichen Suchpartnern aus. Die Teams unterstützen die Polizei der Region und stehen rund um die Uhr bereit.
Ihre Einsätze führen sie in Wälder, über Felder und in weitläufige Gebiete. Oft geht es um ältere Menschen mit Orientierungslosigkeit, um Kinder, die nicht zurückgekehrt sind oder um Menschen in seelischer Not. Manche Einsätze sind schwer zu erzählen, andere enden mit einer unerwarteten Erleichterung und bringen das Team trotz ernster Lage zum Schmunzeln. So erinnert sich ein Mitglied an eine Suche, bei der ein Hund einen Fahrradfahrer fand, der lediglich kurz im Gebüsch verschwunden war. Eine kleine Begebenheit, die zeigt, wie ernsthaft die Hunde arbeiten. Sie suchen jeden Menschen im Gebiet, ohne Ausnahme.

Ausbildung, die Zeit erlangt und Begegnungen, die Mut machen
Bis ein Hund zuverlässig einsatzbereit ist, vergehen oft mehr als 2 Jahre. Trainiert wird bei jedem Wetter und zu jeder Tageszeit. Regen, Frost, Dunkelheit oder unwegsames Gelände sind fester Bestandteil der Vorbereitung. Denn Notrufe halten sich nicht an Arbeitszeiten und oft müssen die Teams mitten in der Nacht ausrücken. Zur Ausbildung gehört weit mehr als das Zusammenspiel mit dem Hund. Viele Mitglieder engagieren sich zusätzlich in der Öffentlichkeitsarbeit, organisieren Trainings, pflegen den Hundeplatz oder übernehmen Aufgaben im Vorstand. Sie investieren Zeit, Kraft und Herz in eine Aufgabe, die ihnen viel abverlangt, aber auch viel zurückgibt.
Auf die Frage, was sie durch diesen Aufwand trägt, antwortet das Team der BRH Rettungshundestaffel „Wenn im Einsatz die vermisste Person gefunden wird“. Ein Moment, der alles rechtfertigt. Ein Satz, der ahnen lässt, welche emotionale Verantwortung das Team trägt.
Im Gespräch spürt man schnell, wie stark die Gemeinschaft innerhalb des Vereins ist. Viele kamen ursprünglich, weil sie gemeinsam mit ihrem Hund eine sinnvolle Aufgabe suchten. Geblieben sind sie, weil sie sich aufeinander verlassen können und weil die gemeinsame Mission verbindet. Die Beziehung zwischen Hund und Mensch ist dabei etwas ganz Besonderes. Vertrauen, Freude und Zusammenarbeit prägen das Team.
Kosten, die man von außen kaum sieht
Wer die Rettungshundestaffel nur aus Medien kennt, ahnt oft nicht, wie viele Mittel notwendig sind, um Einsätze überhaupt möglich zu machen. Einsatzkleidung, GPS Geräte, Digitalfunk, ein Führungsfahrzeug, Generatoren und Material für den Hundeplatz gehören zur Grundausstattung. Insgesamt sind in den letzten Jahren rund 60.000 Euro an Kosten entstanden. Alles finanziert über Spenden.
Gerade GPS-Geräte sind unverzichtbar, denn sie begleiten jede Suche und geben dem Team Sicherheit. Unsere Weihnachtsspende soll im kommenden Jahr in den Kauf von fünf neuen Geräten fließen, damit die Staffel weiterhin zuverlässig arbeiten kann.
Die Mitglieder der BRH Rettungshundestaffel sind jederzeit einsatzbereit und leisten ihren Dienst vollständig ehrenamtlich. Ihr Engagement kann im Ernstfall über Leben entscheiden. Gleichzeitig sind die Anforderungen an Ausbildung und Technik hoch. Mit unserer Spende möchten wir ihre Arbeit sichtbar machen und ihnen eine Unterstützung geben, die den Einsatzalltag erleichtert.

Der Blick nach vorn
Für die kommenden Jahre hat der Verein klare Ziele. Nachwuchs wird dringend gesucht und auch ein neues Staffelfahrzeug wird bald notwendig sein. Zudem soll die Zahl der einsatzbereiten Hunde stabil bleiben, denn nur mit ausreichend Teams lassen sich Suchgebiete vollständig abdecken.
Wer die wertvolle Arbeit unterstützen möchte, kann dies auf zwei Wegen tun. Eine Spende hilft, Ausrüstung und Training zu sichern. Wer aktiv mitarbeiten möchte, ist ebenfalls willkommen. Auch Menschen ohne eigenen Hund können Teil der Staffel werden, zum Beispiel als Einsatzassistent oder in organisatorischen Bereichen.
Voraussetzungen für die aktive Mitarbeit sind Verlässlichkeit, Motivation und die Bereitschaft, regelmäßig an Trainings und Einsätzen teilzunehmen. Körperliche Belastbarkeit und ein eigenes Auto sind wichtig, da Einsätze oft kurzfristig erfolgen. Für angehende Hundeführerinnen und Hundeführer kommen Schulungen in Funktechnik, Orientierung und Einsatzabläufen hinzu.
Eine Aussage aus dem Team fasst zusammen, was diese Aufgabe ausmacht:
„Es ist unglaublich, was man alles schaffen und erschaffen kann, wenn man im Team vertrauensvoll und effektiv zusammenarbeitet. Die vielen Stunden, die man investiert, werden bedeutungslos, wenn man am Ende mit dem Hund und seinem Suchtrupphelfer im Einsatz ist und seine Suchaufgabe sicher und effektiv schafft abzuarbeiten.“