Der Festnetzanschluss - old but gold?
Wie funktioniert der Festnetzanschluss?
Das Festnetztelefon nutzt analoge Telefonleitungen, um Anrufe zu tätigen und zu empfangen. Die Verbindung wird hierbei durch Kupferdrähte oder Glasfaserkabel hergestellt. Diese verbinden das Festnetztelefon mit dem öffentlichen Telefonnetz.
Vor- und Nachteile
Dank der Infrastruktur der Festnetztelefonie sind diese extrem zuverlässig. Sie funktionieren auch bei Stromausfällen, schlechtem Wetter oder Naturkatastrophen, sofern die Telefonleitungen nicht unterbrochen werden. Jedoch geht diese Zuverlässigkeit auch mit einem höheren Preissegment einher. Die Einrichtung von Telefonleitungen in Bürogebäuden ist preisintensiv, umständlich und die Leitungen müssen regelmäßig gewartet werden. Gerade für Auslandstelefonate sind die Tarife häufig kostspielig, was insbesondere internationalen Unternehmen auf den Geldbeutel geht. Zudem fehlt es Festnetztelefonen an der nötigen Flexibilität und Funktionalität, die die heutige Arbeitswelt verlangt.
Alternativen zum Festnetz
WLAN-Telefonie funktioniert, wie der Name bereits verrät, über die Wi-Fi-Verbindung. Zum einen können hier über den passenden Router und eine App eine Festnetznummer eingerichtet werden, die über das Smartphone läuft, sobald es mit dem WLAN verbunden ist. Zum anderen gibt es sogenannte WLAN-Calls die über die normale Handynummer laufen und nur über die Einstellungen freigeschaltet werden müssen.
Natürlich können Telefonate auch über das Mobilfunknetz durchgeführt werden. Neben den normalen Mobilfunktarifen gibt es auch die Möglichkeit mobile Festnetznummern bei seinem Anbieter einrichten zu lassen.
Noch einfacher ist das Telefonieren über das Internet durch sogenannte Voice-over- IP-Dienste. Die Gespräche werden hierbei über eine Internetverbindung aufgebaut.
VoIP - die Zukunft?
Wie funktioniert VoIP?
VoIP ist ein internetbasiertes Telefonsystem, welches Anrufe über den Internetdienst des Nutzenden herstellt. Dies kann sowohl kabellos über Wi-Fi oder mobile Daten erfolgen als auch über ein Ethernet-Kabel (LAN). Auch wenn sich die Verbindung zwischen den beiden Telefonanschlüssen unterscheidet, sind sie vollständig miteinander kompatibel. So hat jeder VoIP-Telefonanschluss, wie der Festnetzanschluss auch, eine eigene Telefonnummer, die von jedem anderen Telefongerät erreicht werden kann. Das können Softphones (ein Computerprogramm zur Telefonie), Mobilgeräte oder eben Festnetztelefone sein.
Welche IP-Telefone gibt es?
Softphones sind Software-basierte VoIP-Telefone. Die Telefonate funktionieren über ein Softwareprogramm. Eine zusätzliche Anschaffung von Hardware ist hier nicht zwingend notwendig. Das Softphone kann als Programm über den Computer oder das Tablet und die integrierte Hardware (Lautsprecher und Mikrofon) verwendet werden. Es kann jedoch auch zusätzliche Hardware verwendet werden, wie Handys oder Headsets.
Das VoIP-Hardphone, oder auch IP-Telefon, sieht dem klassischen Festnetztelefon schon ähnlicher. Der Unterschied liegt jedoch im Netzanschluss, denn die Hardphones funktionieren nicht über gängige Telefonleitungen, sondern sind direkt mit dem Internet verbunden. Sie verfügen zusätzlich über einen integrierten Minihub, so dass sie gemeinsam mit einem Computer nur einen Netzwerkanschluss benötigen.
Ein ATA-Adapter wiederum dient der Verbindung analoger Telefone mit einem VoIP-System. Somit wird auch mit dem klassischen Festnetztelefon die Internettelefonie möglich.
Vor- und Nachteile
Telefonanlagen auf VoIP-Basis bieten durch ihre vielfältigen Funktionen vor allem Unternehmen viele Vorteile. So können Faxe per Telefon versendet, Anrufe für Kolleg:innen angenommen, unkompliziert Telefonkonferenzen durchgeführt, Sprachdialogsysteme eingerichtet und CRM-Systeme eingebunden werden. Auch die Erreichbarkeit ist standortunabhängig, was enorme Vorteile für Homeoffice und Dienstreisen bietet. Zudem können verschiedene Netzwerke zusammengeschlossen und viele Dienste gebündelt von einem Anbieter bezogen werden. Das führt nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern vereinfacht auch Umstellungen oder System-Erweiterungen. Über ein Kundenkonto können zudem alle Daten eingesehen werden, wodurch es einfacher ist den Überblick zu behalten. Der große Nachteil der VoIP-Telefonie ist die Abhängigkeit vom Stromnetz. Wird der Router nicht mehr mit Strom versorgt, bricht auch die Internetverbindung ab und somit die Telefonverbindung. Zudem ist die Sprachqualität abhängig von der Leistungsfähigkeit des Internets.
VoIP-Anbieter
Moderne VoIP-Telefonanlagen nutzen zur Sprach- und Datenübertragung einen VoIP-Dienst oder -Provider. Zur Auswahl stehen zahlreiche Anbieter, die individuell je nach Unternehmensbedürfnissen gebucht werden können. Zoom Phone ist ein sehr bekannter VoIP-Telefonsystemanbieter, aber auch Placetel, 3CX oder Wildix werden häufig in Bürokontexten verwendet. Im privaten Gebrauch sind Anbieter wie Skype oder Whatsapp geläufiger.
Warum auch wir gewechselt haben
Auch wir haben auf ein VoIP-Telefonsystem umgestellt, da unsere vorherige Telefonanlage veraltet war und nur noch eingeschränkte Konfigurationsmöglichkeiten bot. So konnten weder Ansagen noch Warteschlangen oder Jingles eingespielt werden. Die zugehörigen Hardwaretelefone waren zudem angebunden an den jeweiligen Arbeitsplatz, ohne Möglichkeit Apps einzubinden oder die Geräte Standortunabhängig zu verwenden. Die VoIP-Telefonanlage bietet uns hier deutlich mehr Funktionen, Individualisierungsoptionen und Flexibilität.
Fazit
VoIP-Systeme nehmen den Markt immer weiter ein und lösen Festnetzlösungen im Unternehmensbereich langsam ab. Insbesondere für mittelständische bis große Unternehmen überwiegen die Vorteile der IP-Telefonie. Die Zeiten des Festnetzes sind jedoch noch nicht gezählt. Gerade in ländlichen Regionen, wo keine stabile Internetverbindung gegeben ist, eignen sich eher Festnetztelefone. Es trifft also beides zu: VoIP ist die Zukunft der Unternehmens-Telefonie und gleichzeitig bleibt das Festnetz ein zuverlässiger Goldie.
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