EoL und EoS – Was bedeutet das?
Sowohl im Consumer-Bereich als auch im Businesskontext begegnen einem die Begriffe EoL und EoS. Dabei steht EoL für End-of-Life und EoS für End-of Service. Was bedeutet das für Nutzerinnen und Nutzer?
End-of-Life: Die Bezeichnung steht für den Zeitpunkt, ab dem ein Hersteller die Produktion und Vermarktung eines bestimmten Produktes einstellt. Es wird in der Art und Weise, wie man es bis dato kannte, nicht mehr hergestellt und bekommt weder neue Funktionen, Innovationen, Erweiterungen oder Zubehörteile mehr entwickelt und verkauft. End-of-Life bedeutet allerdings nicht, dass das Gerät nicht mehr einsatzfähig ist, sondern lediglich, dass es so nicht mehr auf dem Erstmarkt angeboten wird. Dabei können bestimmte Funktionen durch das Veralten der Hardware mit der Zeit langsamer werden. EoL ist vorgelagert dem EoS und kann wie eine gelbe Ampelphase interpretiert werden: Es passiert noch nichts Gravierendes, aber eine gewisse Vorsicht und Achtsamkeit ist geboten.
End-of-Service: End-of-Service, teils auch End-of-Support ist da schon eher ein rotes Warnsignal. EoS bedeutet de facto, dass der Hersteller keine Ersatzteile mehr anbietet, die Anwendungen nicht mehr aktualisiert werden und das Gerät damit auf dem letzten Stand verbleibt. Weiterhin wird kein Support mehr bei Problemen mit diesem Gerät geboten und Sicherheitsupdates werden nicht mehr durchgeführt. Damit besteht das aktive Risiko von Sicherheitslücken über Produkte, die den EoS-Status erreicht haben. Es kann zu Kompatibilitätsproblemen mit neueren Geräten innerhalb des Netzwerkes kommen, wenn diese aktuellere Hard- und Software-Versionen nutzen. Gerade in sensiblen Umgebungen wird empfohlen, nicht erst bis zum End-of-Service zu warten, sondern rechtzeitig neue oder generalüberholte Produkte in die Netzwerke zu integrieren, um reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Was sind die wesentlichen Unterschiede?
Im Alltag kann es passieren, dass die Bedeutungen von EoL und EoS durcheinandergebracht werden oder nicht rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um Risiken und Fehler zu minimieren. Um sicherzugehen, sollte besser vorgebeugt als gehandelt werden. Eine Übersicht, was die wesentlichen Unterschiede zwischen EoL und EoS sind, folgt hier:
Merkmal | End-of-Life (EoL) | End-of-Support (EoS) |
---|---|---|
Definition | Produkt wird vom Hersteller nicht mehr verkauft | Hersteller beendet technischen Support und Wartung |
Zeitpunkt | Frühere Phase im Lebenszyklus | Spätere Phase - oft liegen mehrere Jahre zwischen EoL und EoS |
Verfügbarkeit | Keine Neuanschaffung direkt beim Hersteller mehr möglich | Gerät kann noch betrieben werden, hat aber keinen offiziellen Support |
Firmware-/ Softwareupdates | Eingeschränkt oder eingestellt (nur kritische Fixes) | Komplett eingestellt – keine Updates mehr |
Sicherheitsupdates | Möglicherweise noch verfügbar | Nicht mehr vorhanden → hohes Risiko |
Technischer Support | Eingeschränkt, evtl. über direkt vertriebene Wartungsverträge (z. B. Cisco SMARTnet) | Nicht mehr verfügbar, auch keine Fehlerdiagnose |
Zubehör/Ersatzteile | Nur noch Restbestände oder Drittanbieter | Sehr eingeschränkt oder nicht mehr erhältlich |
Risiko bei Weiterverwendung | Mittel (noch Übergangslösungen möglich) | Hoch (Sicherheits- und Stabilitätsprobleme) |
Empfohlene Maßnahme | Planen, das Produkt mittelfristig abzulösen | Sofortige Migration/Ablösung empfohlen |
Woran merke ich, dass meine Hardware in EoL- oder EoS-Status verfällt?
Ein sicherer Anhaltspunkt, um festzustellen, in welchem Status sich ein eingesetztes Gerät befindet, sind offizielle Listen der jeweiligen Hersteller. Cisco beispielsweise bietet auf seiner Website eine ausführliche Übersicht, welche Produktserien eingestellt werden und für welche auch kein Support mehr angeboten wird. Cisco unterscheidet hier die Definitionen etwas feiner. EOS bedeutet hier „End of Sale“, also das Ende des Direktvertriebes dieses Produktes. Den letzten Punkt des Lebenszyklus definiert Cisco als LDOS – den Last Day of Support.
Hersteller Juniper führt eine Liste über alle End-of-Life-Daten seiner Produktserien. Auch weitere Anbieter wie Fortinet, HPE oder Ubiquiti haben solche Übersichten, die es Kunden erleichtern sollen, rechtzeitig Neuanschaffungen planen zu können. Gibt es solche Listen nicht oder ist man sich unsicher, empfiehlt sich der Kontakt zum Kundensupport. Als Faustregel lässt sich sagen, dass ein Produkt meist zwischen 5 und 7 Jahre bis zum EoL-Status hat und 7 bis 10 Jahre alt sein kann, bis auch der Hersteller-Service eingestellt wird.
Wie kann ich rechtzeitig vorsorgen?
Es empfiehlt sich, im Rahmen einer Bestandsliste zu pflegen, welches Alter das Inventar hat. So können beispielsweise anhand der Herstellerinformationen rechtzeitig Regeln aufgestellt werden, wann vor EoL oder EoS gewarnt werden soll. Grundsätzlich gilt, dass bei EoL geschaut werden sollte, wie lange das Produkt noch bis zum EoS-Status hat und inwieweit Ersatz beschafft werden muss.
Generell sollten Netzwerkgeräte jedoch regelmäßig gewartet werden, um Schäden und Fehlfunktionen abseits von EoL- und EoS-Zyklen auszuschließen. Bei Unsicherheit, bezüglich Service und Wartung empfiehlt sich das ClaverCare-Programm von IT-Market.com. In diesen Wartungsverträgen kann ein individuelles Paket ganz nach Kundenbedarf gewählt und gebucht werden.
Sind sie sich unsicher, brauchen individuelle Beratung zu den Lebenszyklen Ihrer Netzwerktechnik oder wollen mehr zu unseren CleverCare-Paketen erfahren? Unser kompetentes Team steht Ihnen gern zur Seite. Auch beim Upgrade auf aktuellere Hardware ist IT-Market.com für Sie da.